Die Didaktik des Sachunterrichts wie alle Fachdidaktiken steht vor der Herausforderung, ihren Beitrag zur Kompetenzentwicklung zu beschreiben. Hierzu sind ontologische und methodologisch-epistemologische Überlegungen erforderlich. Die Studie versucht, die ontologischen, methodologischen und epistemologischen Fragen am Beispiel einer Interventionsstudie zur Europäischen Union zu zeigen. Es wird gefragt, welche ontologische Basis es für die Sachunterrichtsdidaktik geben soll und welchen Stellenwert die Methodologie der Theorie einnimmt. Eine ontologische Bestimmung für den politischen Sachunterricht wird über das kontextspezifische Kompetenzkonstrukt vorgenommen. Es wird zunächst allgemein geklärt, was Politik sein kann und wie sie den Schüler/-innen zu vermitteln ist. Da bei der Interventionsstudie zur Europäischen Union Kinder getestet wurden, werden als nächste Bezugspunkte das Paradigma der Theorie der Fragmentierung des Wissens und die naiven Theorien der Politik ergänzt. Gefragt wird, ob sie sich in die aktuelle kontextspezifische Kompetenzdiskussion einordnen lassen. Für die empirische Prüfung wird nach der methodologisch-epistemologischen Position im Kontext theoriegeleiteter Forschung des Sachkundeunterrichtes gefragt. Die Entwicklung der Unterrichtsreihe und die Generierung von Testitems am Beispiel eines Kompetenztests zeigt die praktische Durchführung einer theoriegeleiteten Forschung.
Literatur:
Weißeno, G., Weißeno, S., & Götzmann, A. (2019). Theoriebildung und Messen politischer Kompetenz in der Didaktik des Sachunterrichts. In H. Giest, E. Gläser, & A. Hartinger (Hrsg.), Methodologien der Forschungen zur Didaktik des Sachunterrichts (S. 67 – 91). Heilbrunn: Klinkhardt. URN: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-68141-2